Medienresonanz | 29.10.2018

Regierung tut zu wenig gegen Obdachlosigkeit

Mit einer kleinen Anfrage wurde der Bundesregierung zum Thema Obdachlosigkeit in Deutschland auf den Zahn gefühlt. Darüber berichtete die Passauer Neue Presse am 27.10.2018 wie folgt:

Die Grünen werfen der Bundesregierung mangelndes Engagement im Kampf gegen Obdachlosigkeit vor. "Die Bundesregierung ist ahnungslos über das Ausmaß der Wohnungs- und Obdachlosigkeit in unserem Land", sagte Chris Kühn, wohnungspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion, der PNP. Es sei schlicht unfassbar, dass die Koalition in der steigenden Zahl der Wohnungslosen keinen Handlungsbedarf sehe. "Es ist für alle diejenigen, die zurzeit keine eigene Wohnung haben oder sogar auf der Straße leben, ein Schlag ins Gesicht", so Kühn.

Auf eine Anfrage seiner Fraktion räumte das Bundessozialministerium ein, sich nicht auf eigene Informationen zur Zahl der Obdachlosen stützen zu können. Es verwies auf Schätzungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe, wonach 2016 bundesweit in rund 860.000 Fällen Personen zeitweise oder dauerhaft wohnungslos gewesen seien. Allerdings beinhalte die Statistik auch anerkannte Flüchtlinge, die in der Regel in eigens für sie geschaffene Unterkünfte untergebracht waren. Daher schätzt die Bundesregierung die Fallzahl der Wohnungslosigkeit auf 420.000.Die Bundesregierung weist zudem die Auffassung der Grünen zurück, dass Wohnungslosigkeit "in der Mitte der Gesellschaft angekommen" und "längst kein Randproblem" mehr sei. Selbst nach der Schätzung der Bundesarbeitsgemeinschaft "wäre in der Bundesrepublik lediglich rund ein Prozent der Bevölkerung wohnungslos", so das Bundesarbeitsministerium. Der grüne Sozialpolitiker Wolfgang Strengmann-Kuhn nennt diese Bewertung einen "Skandal". Man dürfe Obdachlosigkeit nicht als Randphänomen abtun.

Der gesamte Artikel erschien am 27.10.2018 in der Passauer Neuen Presse unter folgendem Link https://www.pnp.de/nachrichten/politik/3119027_Gruene-Regierung-tut-zu-wenig-gegen-Obdachlosigkeit.html und im Donaukurier unter folgendem Link https://www.donaukurier.de/nachrichten/topnews/inland/art388865,3962795