Medienresonanz | 09.03.2015

Ohne Strategie gegen Armut und Obdachlosigkeit

Zu den Antworten auf die kleine Anfrage "Bekämpfung von Obdachlosigkeit, gesundheitlicher Ungleichheit und extremer Armut in Deutschland"

Mit einer kleinen Anfrage wurde der Bundesregierung auf den Zahn gefühlt. Welche Datenlage und welcher Forschungsstand zur Obdachlosigkeit sind Ihr bekannt? Mit einem Seitenblick auf die europäischen Nachbarländer wurde nach einer konkreten Strategie gegen Obdachlosigkeit in Deutschland gefragt.
Die Antworten fallen ernüchternd aus. Cordula Eubel berichtet darüber im Tagesspiegel und zitiert Wolfgang Strengmann-Kuhn folgendermaßen:

„In einem so reichen Land sollten wir es eigentlich hinbekommen, dass kein Mensch auf der Straße leben und betteln muss”, fordert Strengmann-Kuhn.

Ein Problem in der Praxis ist nach Ansicht von Strengmann-Kuhn, dass Obdachlose Leistungen nicht in Anspruch nehmen, die ihnen zustünden – seien es Hartz-IV-Zahlungen oder Hilfen bei der Wohnungssuche. „Mit der Bürokratie kommen viele nicht klar“, sagt er. Für den Sozialexperten ist außerdem unverständlich, dass in Deutschland noch nicht einmal offizielle Daten zur Wohnungslosigkeit erhoben werden – mit Ausnahme von Nordrhein-Westfalen. Auch hier sind viele europäische Nachbarländer deutlich weiter.

In der Antwort auf die kleine Anfrage verweist die Bundesregierung an mehreren Stellen darauf, dass keine Daten und Studien vorlägen. Gleichzeitig heißt es, man sehe keinen Forschungsbedarf. „Die Bundesregierung verschließt die Augen vor der Realität“, kritisiert Strengmann-Kuhn.

Den gesamten Artikel vom 08.03.2015 gibt es auf http://www.tagesspiegel.de/politik/bundesregierung-keine-strategie-gegen-obdachlosigkeit/11475164.html

Die kleine Anfrage gibt es hier: http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/18/039/1803940.pdf