01.06.2017 |Wenn es um die Rente geht, ist es wichtig, heute über das Jahr 2030 hinaus zu blicken.

Immer mehr Menschen fragen sich, wie sie ihren Ruhestand sichern können, wenn das Rentenniveau immer weiter sinkt und auch die Riester-Rente hinter den Erwartungen zurückbleibt.

Wir Grüne im Bundestag arbeiten an Konzepten und parlamentarischen Initiativen, die eine stabile Rente und ein gutes Leben im Alter ermöglichen, auch für jene Bürgerinnen und Bürger, die (zeitweise) wenig verdient, Kinder erzogen oder Angehörige gepflegt haben, arbeitslos oder dauerhaft erkrankt waren.

Mit zahlreichen Initiativen setzen wir uns dafür ein, dass die Menschen die Sicherheit bekommen, dass sich ihre Beiträge im Alter für sie auszahlen und sie vor Armut geschützt sind.

Unter anderem sind die Forderungen:

Mit der Bürgerversicherung: Soziale Gerechtigkeit für alle

Nach unserer Überzeugung ist eine gesetzliche Rentenversicherung, die alle einbezieht, Ausdruck einer solidarischen und inklusiven Gesellschaft. Soziale Gerechtigkeit heißt für uns, alle, die sich in einer vergleichbaren wirtschaftlichen Situation befinden, sind auch in der Alterssicherung gleich zu behandeln.

Wir fordern:

Alle Selbstständigen, die nicht anderweitig abgesichert sind, sollen in die gesetzliche Rentenversicherung aufgenommen werden. Unser Ziel ist, dass auch sie sich diesen Schutz leisten können und auch bei den Krankenversicherungsbeiträgen entlastet werden. Auch Politikerinnen und Politiker wollen wir sofort in die Rentenversicherung aufnehmen. Beamtinnen und Beamte sowie Freiberuflerinnen und Freiberufler wollen wir perspektivisch in die Bürgerversicherung integrieren.

Gegen Altersarmut vorgehen: Ein gutes und selbstbestimmtes Leben im Alter ermöglichen

Immer mehr Rentnerinnen und Rentner sind von Altersarmut betroffen. Dass Menschen im Alter ein gutes und selbstbestimmtes Leben führen können, ist für uns eine Frage der Gerechtigkeit und Würde. Fair bezahlte und gute Beschäftigung erleichtert auch die Vorsorge für das Alter.

Wir fordern:

Das Rentenniveau sollte nicht weiter fallen.

Eine Garantierente soll langjährig Versicherte vor Armut im Alter schützen.

Wer aus rein medizinischen Gründen eine Erwerbsminderungsrente bezieht, darf nicht durch Abschläge bestraft werden.

Die Grundsicherung im Alter muss auf einen Betrag angehoben werden, der Teilhabe tatsächlich ermöglicht. 

Alterssicherung: Gleichstellung der Frauen bei der Rente

Viele Frauen können von ihrer eigenen Rente eher schlecht als recht leben, wenn sie überhaupt eine eigene Rente haben. Zwar verbessert sich ihre Situation auf dem Arbeitsmarkt nach und nach. Geht es jedoch im bisherigen Schneckentempo weiter, wird die Gleichstellung der Frauen bei der Rente erst in 70 Jahren erreicht. Das dauert uns zu lange.

Wir fordern:

Die Rahmenbedingungen sollen so verändert werden, dass Frauen sich im Beruf genauso verwirklichen und sich eine eigene Alterssicherung aufbauen können wie Männer.

Frauen und Männer sollen sich ihre in der Ehe erworbenen Rentenansprüche fair teilen.

Ruhestand: Mit flexiblen Übergängen

Den Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand nach eigenen Bedürfnissen zu gestalten, das wünschen sich die meisten. Manche möchten ihre Arbeitszeit reduzieren und Schritt für Schritt aussteigen, manche lieber über die Regelaltersgrenze hinaus arbeiten. Wieder andere wollen einen klaren Schlussstrich ziehen und sobald wie möglich ganz aus dem Erwerbsleben ausscheiden.

Wir fordern:

Eine Teilrente ab dem 60. Lebensjahr soll den Verbleib am Arbeitsplatz ermöglichen. Gerade besonders belastete Beschäftigte benötigen Unterstützung beim Ausgleich der finanziellen Abschläge auf die Rente.

Wer erst später in Rente gehen will oder erst mal eine Teilrente in Anspruch nehmen und noch Teilzeit weiterarbeiten will, für den soll es leichter werden, Teil-Rente und Erwerbseinkommen zu kombinieren.

Mehr dazu gibt es auf: https://www.gruene-bundestag.de/rente.html 

und im Wahlprogramm ab Seite 197: https://www.gruene.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/BUENDNIS_90_DIE_GRUENEN_Bundestagswahlprogramm_2017_barrierefrei.pdf 

 

 

Rentenkongress

Wie schaffen wir eine gerechte Alterssicherung für alle – sowohl für Geringverdienende als auch für die Mittelschicht, für Frauen, Versicherte mit gesundheitlichen Einschränkungen und für alle Berufsgruppen? Darüber haben wir im Rahmen der Grünen Rentenkonferenz am 14. Oktober 2016 diskutiert. Für die Grüne Bundestagsfraktion nahmen neben der Fraktionsvorsitzenden Katrin Göring-Eckardt und mir weitere FachpolitikerInnen der Fraktion sowie zahlreiche Fachleute aus Wissenschaft, Politik und Verbänden teil.

Den Konferenzbericht und weitere Dokumente gibt es hier

Rentenkommission

Die Partei Bündnis 90/Die Grünen hat von März 2015 bis Mai 2016 eine Rentenkommission aus mit Teilnehmer*innen aus der Bundestagsfraktion, Bundesarbeitsgemeinschaften, Grüner Jugend und weiterer eingesetzt um über die verschiedenen Aspekte zur Rentenproblematik zu beraten. Themen waren sowohl die Gestaltung flexibler Rentenübergänge, Lebensstandardsicherung, Gender-Pension-Gap als auch neue Wege der Alterssicherung. Wolfgang Strengmann-Kuhn war in seiner Funktion als Sprecher für Sozialpolitik auch Mitglied der Kommission.

Die Kommission schloss Ihre Arbeit mit einem Bericht ab.

Diesen gibt es als PDF hier.

Das Presseecho dazu gibt es hier.

Flyer

Konzept Alterssicherung

Das System der Alterssicherung mit gesetzlicher Rente als zentrales Fundament sowie betrieblicher und privater Rente als ergänzende Schichten hat sich grundsätzlich bewährt. Wer über viele Jahre einer gut bezahlten Arbeit nachgegangen ist, verfügt im Alter in der Regel über eine auskömmliche Rente. Doch immer weniger Menschen können sich auf eine Rente verlassen, die vor Armut schützt und im Zusammenspiel mit einer zusätzlichen Vorsorge auskömmlich ist. Dazu legte die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen im April 2017 einen Antrag vor. "Gesamtkonzept Alterssicherung ‒ Verlässlich, nachhaltig, solidarisch und gerecht" Drucksache 18/12098