Anlässlich den heute von der Bundesagentur für Arbeit veröffentlichten aktuellen Arbeitsmarktzahlen erklärt Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Sprecher für Arbeitsmarktpolitik:
Wir sehen in den neuen Arbeitsmarktzahlen die ersten Auswirkungen der Pandemie auf den Arbeitsmarkt. Jetzt ist tatkräftiges Handeln gefragt, damit der Anstieg der Arbeitslosigkeit nicht zu stark wird und die Armut in der Krise nicht ansteigt.
In den kommenden Monaten dürften allerdings sowohl die Arbeitslosenzahlen als auch die Zahl der Grundsicherungsbeziehenden noch stärker ansteigen. Die Erleichterungen und die geplante Anhebung beim Kurzarbeitergeld waren erste wichtige Schritte. In den nächsten Monaten wird es darüber hinaus aber zunehmend darum gehen, dass Menschen auch wieder eine Beschäftigung aufnehmen. Wir müssen dafür sorgen, dass sich Langzeitarbeitslosigkeit nicht noch weiter verfestigt. Und wir brauchen zusätzliche Anstrengungen, um sowohl die Menschen, die bereits arbeitslos sind oder es nun geworden sind als auch diejenigen, die gerade eine Ausbildung oder ein Studium abgeschlossen haben, in Arbeit zu vermitteln. Dazu sind Maßnahmen notwendig, die dafür sorgen, dass trotz der Pandemie genügend Arbeits- und auch Ausbildungsplätze angeboten werden.
Darüber hinaus muss die Bundesregierung vehement verhindern, dass Menschen durch die Corona-Krise in die Grundsicherung abrutschen. Dazu brauchen wir ein Kurzarbeitergeld Plus sowie finanzielle Leistungen für Selbstständige, Künstlerinnen und Künstler, Eltern und weitere Gruppen, die eine Mindestabsicherung außerhalb des Arbeitslosengeldes II garantiert. Und wer Grundsicherung bezieht, braucht in diesen schwierigen Zeiten eine Anhebung der Leistung.