Artikel im Heusenstämmer Stadtblättchen. Hier geht es zu der gesamten Ausgabe als pdf:
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Vor uns liegt ein Jahrzehnt der Veränderungen. Ob es Veränderungen zum Besseren oder Ver-änderungen zum Schlechteren werden, ist kein Zufall, sondern liegt an uns. Wir sind die erste Generation, die den Klimawandel spürt, und die letzte, die die Klimakatastrophe noch vermeiden kann. Die jungen Menschen, die seit über einem Jahr regelmäßig freitags „forfuture“ demonstrieren, sind schon die nächste Genera-tion. Es ist gut, dass sie meiner Generation Druck macht, zu handeln, denn die Zeit drängt, die Klimaveränderungen beschleunigen sich. Um die Katastrophe zu verhindern sind grundle-gende Veränderungen notwendig: bei der Mobilität, bei der Ernährung, bei der Energieversor-gung, um nur die wichtigsten Punkte zu nennen. Es ist jetzt wichtig, das so zu gestalten, dass es am Ende eine bessere Zukunft wird: mit besse-ren und gesünderen Lebensmitteln, mit einer saubereren Energie und mit einer neuen Mobili-tät, bei der wir mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem Fahrrad oder zu Fuß un-terwegs sind, neben emissionsfreien und leiseren Autos.
Die Digitalisierung spielt bei der Frage Klimaschutz eine wichtige Rolle, kann aber auch sonst unser Leben verbessern, weil sie mobileres, selbstbestimmteres Arbeiten ermöglicht und viele unangenehme Tätigkeiten ersetzt werden können. Das alles ist aber kein Selbstläufer – im Gegenteil: wenn die Digitalisierung nicht regu-liert und mit Leitplanken versehen wird, wird sie ökologisch schädlich, vergrößert die soziale Un-gleichheit und erhöht den Arbeitsdruck.
Zentral für eine bessere Zukunft ist eine neue Sozialpolitik. Die Veränderungen auf dem Ar-beitsmarkt brauchen neue Antworten und die ökologische Frage werden wir nicht lösen kön-nen ohne gleichzeitig die soziale Frage zu beantworten. Dabei geht es nicht darum, das Sozialsystem neu zu erfinden, sondern es geht um eine Weiterentwicklung und Ergänzung.
Ziel muss es dabei sein, dass für alle Menschen soziale Sicherheit und Teilhabe an der Gesellschaft garantiert und ermöglicht werden. Die Sozialversicherungen müssen universeller und zu Bürgerversicherungen weiterentwickelt werden, in die alle einzahlen und von denen dann aber auch alle abgesichert sind. Und als Basis sollten wir auch über Ideen wie ein Grundeinkommen für alle nachdenken, damit das Existenzminimum für wirklich alle in jeder Lebenslage garantiert wird. Das wäre dann auch eine Grundlage für ein anderes Wirtschaften, das ökologisch und sozial ist. Für eine bessere Zukunft.
Es gibt Menschen und seit zwei Jahren auch eine Partei in Bundestag, die Ängste schüren, auch vor den notwendigen Veränderungen. Die AFD will zurück in die Vergangenheit, teilweise zurück in die 50er Jahre, zunehmend gibt es aber auch Leute, die zurück in die 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts wollen. Auch um dieser Entwicklung etwas entgegen zu setzen, ist es notwendig, den Menschen Hoffnung auf eine besse-re Zukunft zu machen und dafür jetzt die Weichen zu stellen.