Auf Anfrage des Kolpingwerk habe ich folgende Stellungnahme zur Sozialinitiative der evangelischen und der katholischen Kirche abgegeben:
"Es ist gut, dass sich die evangelische und die katholische Kirche 17 Jahre nach dem gemeinsamen Sozialwort wieder mit einer gemeinsamen Sozialinitiative zu Wort melden. Seit 1997 gab es drastische Veränderungen wie den starken Anstieg der Armut in Deutschland, die Wirtschafts- und Finanzkrise, die gefährliche Konzentration von Vermögen und die Beschleunigung des Klimawandels. All diese Entwicklungen werden in der Sozialinitiative angesprochen und es werden richtige Forderungen erhoben, z.B.
Aussagen, was das allerdings konkret jeweils heißen könnte und welche Konsequenzen daraus zu ziehen sind, werden aber vermieden. Immer dann, wenn man denkt, jetzt wird es spannend, fehlen kontrovers zu diskutierende Schlussfolgerungen. Der Text ist oft zu allgemein und häufig zu sehr abwägend statt klar Position beziehend. Angesichts der durchaus benannten Herausforderungen kommt die Sozialinitiative daher leider zu brav und ohne Ecken und Kanten daher. Sie ist deshalb nur ein Anstoß für eine Debatte, die vertieft und konkretisiert werden muss. Die soziale Frage stellt sich - global, national und auf europäischer Ebene - dringender denn je. Gut, dass sich die Kirchen in diese Diskussion einmischen."
Neben mir wurden Hans-Peter Wollseifer (Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks), Thomas Dörflinger (Bundesvorsitzender des Kolpingwerks, MdB, CDU), Karl Schiewerling (MdB, CDU), Katja Mast (MdB, SPD), Ursula Nothelle-Wildfeuer (Professorin für Christliche Gesellschaftslehre, Uni Freiburg) und Reiner Hoffmann (DGB-Vorsitzender) um eine Stellungnahme gebeten.
Alle Stellungnahmen gibt es hier: https://www.kolping.de/custom/flashbook/2014-07/ (S. 48 ff.)