Zum Schuldner-Atlas 2016 erklären Nicole Maisch, Sprecherin für Verbraucherpolitik, und Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Sprecher für Sozialpolitik:
Die Bundesregierung darf sich nicht mehr länger vor dem Problem verstecken, dass jede zehnte Person über 18 überschuldet ist. Die Zahlen verdeutlichen: Nicht alle Menschen profitieren vom wirtschaftlichen Aufschwung. Es droht ein weiteres Auseinanderdriften der Gesellschaft. Gerade die Zunahme bei den Fällen mit hoher Überschuldungsintensität zeigen, dass dem Thema endlich mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden muss. Doch die Bundesregierung hat mal wieder keinerlei Konzepte in der Hand.
Die Große Koalition wäre angesichts der erschütternden Zahlen gefordert, Maßnahmen zu ergreifen. Wir wollen, dass die Finanzkompetenz der Bevölkerung gestärkt wird. Bei der Vergabe von Krediten muss gesetzlich gefordert werden, dass bei allen Kreditformen stärker auf die Kreditwürdigkeit der Personen zu achten ist. Schuldnerberatungen müssen ausgebaut werden. Außerdem brauchen wir Konzepte gegen Armut, die von vornherein eine Verschuldung vermeiden, sowie einen Regelsatz für Erwachsene und Kinder, der ein menschenwürdiges Existenzminimum garantiert.