Mit der Forderung nach einem Grundeinkommen, das sich aus einem gesellschaftlichen Anteil am Aktienkapital von Unternehmen finanziert, hat sich jetzt der frühere griechische Finanzminister Yanis Varoufakis in die Debatte eingeschaltet. In dem Artikel von Tom Strohschneider "Varoufakis' neue Perspektive für das Grundeinkommen" vom 01.11.2016 plädiert der linke Ökonom für ein universelles Recht auf Kapitaleinkünfte. Dazu wurde auch Wolfgang Strengmann-Kuhn um einen Kommentar gebeten:
Der Grünen-Politiker Wolfgang Strengmann-Kuhn, der sich seit langem für ein Bedingungsloses Grundeinkommen einsetzt, kommentierte die Idee von Varoufakis gegenüber "nd" mit den Worten, sie erinnere ihn "an den Alaska Permanent Fund und hat eine gewisse interne Logik und eine charmante Seite". Allerdings müsse man "ehrlicherweise dazu sagen, dass es dabei dann nicht um ein existenzsicherndes Grundeinkommen geht, vielmehr ist die Höhe von den Kapitalmarktrenditen abhängig und die Höhe dürfte deutlich unter dem Existenzminimum liegen." Der Alaska Permanent Fund ist ein vom Staat eingerichteter Fonds, der die Gewinne aus der lokalen Ölförderung verwaltet.Der grüne Sozialexperte sagte weiter, "ein allgemeines, existenzsicherndes Grundeinkommen sollte aus allgemeinen Steuermitteln und so finanziert werden, dass alle für alle zahlen. Das ist der Kern der Grundeinkommensidee". Den Vorschlag von Varoufakis bezeichnete er als "akademisch interessant", er sei "aber bestenfalls eine Ergänzung dazu".
Der gesamte Artikel vom Neuen Deutschland erschien am 01.11.2016 und ist auf https://www.neues-deutschland.de/artikel/1030740.varoufakis-neue-perspektive-fuer-das-grundeinkommen.html zu finden.