Der starke Anstieg der Kurzarbeit ist ein Indikator dafür, dass sich die Konjunktur abschwächt. Deswegen ist es richtig, jetzt Vorsorge zu betreiben. Noch wichtiger als die kurzfristigen konjunkturellen Probleme sind allerdings die mittelfristigen strukturellen Herausforderungen, die vor uns stehen. Der notwendige ökologische Wandel und die Digitalisierung erfordern grundlegendere Reformen am Arbeitsmarkt. Die Prävention angesichts der Konjunktur muss deswegen mit Maßnahmen verknüpft werden, die dafür sorgen, dass die Menschen besser für die Herausforderungen des Arbeitsmarktes der Zukunft gewappnet sind. Scheinbar hat dies auch die Bundesregierung erkannt. Die Vorschläge von Arbeitsminister Heil greifen aber viel zu kurz.
Der richtige Weg ist die Schaffung einer Arbeitsversicherung und die Einführung eines Rechts auf Weiterbildung für alle, das mit einer angemessenen sozialen Absicherung verknüpft ist. Die Menschen sollen sich motiviert fühlen, wenn sie sich auf die neuen Tätigkeiten und Jobs durch Qualifizierung vorbereiten. Existenzsorgen dürfen die Menschen mit geringen beruflichen Qualifikationen und niedrigen Gehältern nicht länger davon abhalten, neue Chancen zu ergreifen.
Die ersten Anzeichen einer wirtschaftlichen Konjunkturschwäche sind kein Grund zur Panik. Vielmehr kann und sollte die Situation genutzt werden, um durch eine kluge Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik die Weichen für die Zukunft zu stellen.
Die Stellungnahme wurde am 28.08.2019 in den Medien aufgenommen:
Die Stellungnahme bei der AFP wurde von verschiedenen Medien aufgegriffen:
Tagesschau: Zahl der Kurzarbeiter stark gestiegen
Deutschlandfunk: Zahl der Kurzarbeiter hat sich seit Mai 2018 verdreifacht
Welt: Zahl der Kurzarbeiter binnen eines Jahres stark gestiegen
Neues Deutschland: Zahl der Kurzarbeiter binnen eines Jahres stark gestiegen
FAZ: Bundesbürger trotz Konjunkturflaute in Kauflaune
Welt-online: Das Ende des Jobbooms