Im Gipfeljahr 2015 haben wir die Chance, einen echten Durchbruch für Klimaschutz und globale Gerechtigkeit zu erreichen. In einer Zeit, in der weltweit Millionen von Menschen gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen, hängen Hunger, gewaltsame Konflikte, Verlust der Biodiversität, Klimakrise, Armuts- und Ressourcenkrisen eng zusammen - globale Gerechtigkeit und Klimaschutz lassen sich nicht getrennt voneinander erreichen.
Die Ergebnisse der Verhandlungen bei den Vereinten Nationen in New York für globale Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals) werden zusammen mit den Verhandlungen um ein neues Klimaabkommen in Paris für die kommenden Jahrzehnte die internationale, europäische und deutsche Politik prägen. Sie sind entscheidend für die Frage, ob wir endlich die Chance für eine nachhaltige und gute Zukunft für alle nutzen wollen.
UN-Nachhaltigkeitsziel 1 in Deutschland umsetzen
Der Antrag Drs. 18/6045 als PDF
Gerade in den letzten Jahren zeichnet sich eine Verfestigung der Armut in Deutschland auf einem hohen Niveau ab. Insbesondere die Kinder- und Jugendarmut ist dabei skandalös hoch und immer mehr ältere Menschen und Erwerbstätige sind von Armut betroffen. Deutschland muss daher mehr tun und gezielte Strategien gegen Armut entwickeln. Die Politik der Bundesregierung geht an den Armen vorbei. Beim Rentenpaket fehlte es an Maßnahmen gegen Altersarmut. Der Mindestlohn reicht nicht, um Armut trotz Erwerbstätigkeit signifikant zu verringern, da er Familien, Teilzeiterwerbstätige und Selbständige nicht vor Armut schützt. Die Grundsicherung als letztes Netz ist nicht armutsfest. Die Bundesregierung kommt ihrer Verpflichtung im Rahmen des EU 2020-Prozesses nicht nach, die Armut in Deutschland zu reduzieren und trägt durch ihre inkohärente Politik eine Mitverantwortung für die globale Armut. All diese Beispiele verdeutlichen, dass die Bundesregierung das Problem Armut vernachlässigt und es dringender strukturverändernder Reformen bedarf, um auch in Deutschland die Nachhaltigkeitsziele der UN zu verwirklichen.
II. Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf,